Am heutigen Mittwoch zum Beispiel spekuliert die ARD mit einer Tatsachenbehauptung aus dem Umfeld der Bundeswehr wild mit der Wirklichkeit. Bei allem Überfluss muss man angesichts von »Tod einer Kadettin« jedoch einräumen: Und das ist manchmal auch gut so. Wie zuletzt in der Kundus-Aufarbeitung »Eine mörderische Entscheidung« oder »Letzte Ausfahrt Gera« zur NSU-Affäre schreibt das Autorenduo Drehbücher eigener Regiearbeiten, die der Realität auf unvergleichlich authentische Art und Weise Entertainment abtrotzen. Im vorliegenden Fall mit der Geschichte von Jenny Böken. Den Weg dorthin zeichnet Leys Mann dabei als klaustrophobisches Kammerspiel voll glaubhafter Charaktere, die vielfach wirken, als seien sie frisch aus der Bundeswehrakademie gecastet.
Source: Neues Deutschland April 04, 2017 19:30 UTC