Das ist selbstbewusst: Ein Land, das nicht einmal hundert Jahre alt ist, verschuldet sich für ein Jahrhundert – und zahlt nur zwei Prozent Zinsen. Bei Österreich ist das bei Papieren mit einer Laufzeit bis zu sieben Jahren der Fall. Auch der Strafzins von -0,4 Prozent, den Banken für überschüssiges Geld bei der EZB zahlen müssen, dürfte irgendwann wieder gelockert werden. Auf alle Fälle gelten die Österreich-Papiere als guter Gradmesser für die Stimmung am Anleihemarkt. Möglicherweise ist die Emission nicht nur Ausweis einer selbstbewussten Nation, sondern markiert auch den Beginn eines Crashs der überbewerteten Staatsanleihen.
Source: Die Welt September 12, 2017 11:30 UTC