Denn der Emotionalität eines reinen Schumann-Abends, diesem Wechselbad von himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt, zwischen Leidenschaft und Innigkeit, kann sich wohl niemand entziehen. Immer noch trauen sich nur wenige an dieses Werk, das eine faustische, keine Grenzen des „Normalen“ akzeptierende Künstlernatur in sein Zentrum stellt; geblieben ist die feurige Ouvertüre. Manacorda muss bei diesem DSO-Debüt in die Fußstapfen eines Größeren treten – Jirí Belohlávek, der das Konzert ursprünglich leiten sollte, war im Mai verstorben. Der Wille zu größtmöglicher Intensität scheint den jungen Leiter der Kammerakademie Potsdam auch zu gefährden. Heftige Akzente strukturieren auch die Sinfonie C-Dur op.

Source: Der Tagesspiegel November 21, 2017 10:07 UTC