Die Europäer müssen ihr Schicksal in die eigene Hand nehmen, sagt Angela Merkel – und das mit Recht. Wer glaubte, die Krise der Währungsunion sei überwunden, sieht sich durch die Wünsche nach Schuldenerleichterung aus Rom eines Besseren belehrt. Die Geberländer erinnern an ihre Hilfsbereitschaft und das Fehlverhalten griechischer Regierungen, die Griechen hingegen daran, dass die Kredite auch deutsche und französische Banken als Großgläubiger von Hellas retteten und dass die Griechen bis heute unter den Auflagen leiden. Mit Recht sagt Merkel, die Europäer müssten ihr Schicksal in die eigene Hand nehmen. Auch die von ihr genannten Prioritäten sind richtig: Gemeinsame Grenzsicherung und Asylpolitik sowie die Bekämpfung der Fluchtursachen sind Existenzfragen für Europa.
Source: Frankfurter Allgemeine Zeitung June 03, 2018 16:08 UTC