Die zwischen 1714 und 1720 entstandenen sechs Partiten und Sonaten für Violine solo gehören zweifellos zu den Schlüsselwerken von Johann Sebastian Bach. Das stellt große Anforderungen an die Interpreten, da das saubere Intonieren bis zu vierstimmiger Akkorde auf der Geige lange Zeit als »unspielbar« galt. Sie haben ihn seither nicht mehr losgelassen, wovon unzählige Aufführungen und zwei Gesamteinspielungen von 1993 und 2005 zeugen. Kann man einem Werk, das ohnehin zu den am meisten gespielten seines Genres gehört, wesentliche neue Aspekte abringen, die eine Neuproduktion rechtfertigen? Tetzlaff nennt es eine »persönliche Reise« Bachs durch leid- und freudvolle Lebenserfahrungen.
Source: Neues Deutschland November 20, 2017 20:26 UTC