Im vergangenen Jahr verlor Russland mit dem Fall des Assad-Regimes die Kontrolle über Syrien, den seit Jahrzehnten wichtigsten Verbündeten im Nahen Osten. Neu ist: Lebten früher einzelne Staaten über ihre Verhältnisse, so haben heute nahezu alle Großmächte ihre wirtschaftlichen Ressourcen überdehnt. China, das letzte große aufstrebende Land, hat bereits seinen Höhepunkt erreicht, das Wachstum seiner Wirtschaft verlangsamt sich, seine Bevölkerung schrumpft. Das Volumen der Kredite an Schwellen- und Entwicklungsländer, mit denen China wirtschaftlichen und politischen Einfluss in der Welt anstrebte, ist rückläufig. Verändert hat sich die Perspektive einer populistischen Administration in Washington, die sich der Überdehnung der nationalen Macht sehr bewusst ist.
Source: Frankfurter Allgemeine Zeitung December 28, 2025 05:44 UTC