Würde jetzt ihre Gegnerin, die bis dahin so stark und kontrolliert agierende Sloane Stephens, die US-Open-Siegerin, die Nerven behalten, Halep, die Weltranglisten-Erste, würde gezwungenermaßen ihrem Trauma ein weiteres Kapitel hinzufügen müssen. Vor einem Jahr, in Roland Garros, hatte sie mit einem Satz (6:4) und 3:0 geführt, gegen die Lettin Jelena Ostapenko. Mit 3:6, 6:4, 6:1 besiegte sie die Amerikanerin, kassiert dafür 2,2 Millionen Euro, baut ihren Vorsprung im Ranking aus. Das war wahrlich ein Happy End für eine Tennisspielerin, die schon ganz oben steht, der aber der der erlösende Erfolg gefehlt hatte. Sie konnte, so sah es aus, fast mühelos die Scheucherei ertragen, die Halep stets bewirkt bei ihren Kontrahentinnen.

Source: Suddeutsche Zeitung June 09, 2018 16:15 UTC