Diese Szene stammt aus dem Film „Der Unbekannte aus San Marino“ von 1947: ein Frühwerk des polnischen Regisseurs Michal Waszynski und eines der vielen Fragmente, die die polnische Dokumentafilmerin Elwira Niewiera und ihr Co-Regisseur Piotr Rosolowski für „Der Prinz und der Dybbuk“ zusammengetragen haben. Waszynski konvertiert vom Judentum zum Katholizismus„Der Prinz und der Dybbuk“ könnte sich mit der biografischen Arbeit an einer kuriosen Randfigur des europäischen Kinos begnügen, aber Niewieras Interesse reicht weiter. Goebbels dient „Der Dybbuk“ später als Beweis für die Minderwertigkeit des Judentums, wohl auch deswegen sucht Waszynski die mythische Figur weiter heim. „Ich verstecke mich, aber keiner will mich suchen.“ Niewiera und Rosolowski benutzen Szenen aus „Der Dybbuk“ als filmisches Motiv für ihre Spurensuche. Er löst sich vielmehr in der Geschichte auf: Aus dem homosexuellen jüdischen Handwerkersohn wird der katholische Prinz im Weltexil.
Source: Der Tagesspiegel June 09, 2018 17:01 UTC