Denn sie ist die einzige der von der EZB akzeptierten Ratingagenturen, die portugiesische Staatsanleihen noch nicht als „Schrottanleihen“ eingestuft hat. Da es der EZB genügt, wenn nur eine der Agenturen die Anleihen besser als Schrott bewertet, sichert DBRS den Zugang Portugals zum Ankaufprogramm für Staatsanleihen der EZB und den der portugiesischen Banken zu den Refinanzierungsfazilitäten der EZB. Da notleidende und zweifelhafte Kredite 15 Prozent der Ausleihungen ausmachen, wären rund 38 Prozent aller Forderungen der Banken von minderer Qualität, wenn die Agentur Portugal herabstuft. Dies dürfte die Banken von jedweder Marktfinanzierung abschneiden und die EZB zwingen, mit Notkrediten einzuspringen. Würden abermals Rettungsprogramme für den Staat und die Banken nötig, dürfte es kaum noch zu verbergen sein, dass die Rettungsgelder in den Sand gesetzt wurden und Portugal insolvent ist.
Source: Frankfurter Allgemeine Zeitung September 24, 2016 14:03 UTC