Wie es in der Auseinandersetzung zwischen Russland und dem Westen weitergeht, ist nach den diplomatischen Treffen der vergangenen Woche offen. Die amerikanische Regierung und die NATO haben sich zu weiteren Gesprächen bereit erklärt, die russische Regierung verlangt aber zunächst eine schriftliche Antwort auf ihre jüngsten Vertragsentwürfe. Es könnte damit zu tun haben, dass ein groß angelegtes militärisches Vorgehen gegen die Ukraine nach westlicher Einschätzung von März an schwieriger wird. Dann beginnen die Böden in der Ukraine zu tauen, was das Vorrücken mit Panzern erschweren würde. Wenn Russland also in den nächsten Wochen keine Einigung erzielt, könnte Putin seinen größten Trumpf, die Drohung mit einer Invasion, verlieren, zumindest bis zum nächsten Winter.
Source: Frankfurter Allgemeine Zeitung January 19, 2022 19:54 UTC