Sie liefern das Material, aus dem wir uns ein Bild der Gegenwart, ein Bild der Vergangenheit basteln. Während der Nordirlandkonflikt in Belfast schwelt, starten Künstler in Kassel Gegenaktionen zur Documenta; in Wolfsburg feiert man das 30. Dazu Reportagen über geschiedene Frauen und eine Mörderin, die ihre Autobiografie schrieb. Zeigen die Fotos aus der Bundesrepublik, wie junge Menschen gegen die Amerikanisierung der Documenta oder eine Soldatenvereidigung in Wolfsburg protestieren, belegen die Bilder aus Amerika die einigenden Kräfte des Personenkults. So kommt es einerseits zu verblüffenden Verfremdungseffekten, weil man beim Übergang der Räume Ozeane, ja, Sinnhorizonte überquert: auf New York folgt Wolfsburg, und das ist hart.
Source: Der Tagesspiegel March 11, 2018 16:41 UTC