Einige Ausnahmen gibt es, und die sind in der Regel vergnügt empathisch, obwohl es so leicht wäre, in den Hallenkirchen des Konsums den Makel zu finden, die Entfremdung, die Einsamkeit. Die bis dato warmherzigste, bei aller Flapsigkeit auch poetischste Supermarktserie ist jedoch die von Justin Spitzer („The Office“) kreierte Arbeitsplatzkomödie „Superstore“, die nun endlich ihre deutsche Free-TV-Premiere erlebt. Und nicht nur die soziale und ethnische Diversität der Angestellten wirkt authentisch, auch die Ausgestaltung der sozusagen normalverrückten, aber nie denunzierten Figuren. Allein die Anarchie, die der im Rollstuhl sitzende Garrett (Colton Dunn) in die Handlung bringt, ist mitreißend. Nicht die Romantik war demnach das Problem am Plastiktütentanz, sondern die Annahme, so etwas sei ohne vollen Einsatz zu haben.
Source: Frankfurter Allgemeine Zeitung November 21, 2017 21:00 UTC