Nach Ansicht des religionspolitischen Sprechers der Grünen im Bundestag, Volker Beck, haben die Bundesregierung und der Generalbundesanwalt viel zu langsam auf die Spionage-Affäre des türkisch-islamischen Moscheeverbands Ditib reagiert. Derweil seien die die tatverdächtigen Imame und Religionsattachés in aller Ruhe in die Türkei zurückgerufen worden. Als Grund für die „merkwürdige Zurückhaltung“ vermutet Beck, dass die Bundesregierung aus Rücksicht auf ihr Flüchtlingsabkommen mit der Türkei so spät reagierte. In Deutschland wiederum seien alle, „von der SPD bis zur CSU, von Otto Schily bis Günter Beckstein“, im Umgang mit der Ditib auf eine „etwas wurschtige Art“ pragmatisch gewesen. „Das war einfach so ungeheuer praktisch mit der Ditib: ein Anruf in Ankara, dann schien alles geritzt.“ Viel zu lange habe die Parole gegolten: Wir haben ja die Ditib.
Source: Frankfurter Allgemeine Zeitung February 16, 2017 09:53 UTC