Die einen erhoffen endlich mehr Anerkennung ihrer Arbeit, manche die staatliche Lizenz zu Faulheit und Müßiggang – und andere Sicherheit für alle, die beim ungeheuren Tempo von Digitalisierung, Globalisierung und weltweiter Migration technisch oder kulturell nicht immer mithalten können. Die gesellschaftliche Unsicherheit ist ja tatsächlich so groß, dass Politik und Staat ihre Aufmerksamkeit für Not und Bedürftigkeit weiter entwickeln müssen zu einer Achtsamkeit für ganz unterschiedliche Lebenslagen und -empfindungen. dm-Gründer Götz Werner rechnet und argumentiert seit Jahren für ein Bürgereinkommen – und verspricht damit gerade auch „die Freiheit, Nein zu sagen". Wer zählt die Stunden, die Gedanken und Talente, ihre guten Ideen und Taten? „Bedingungslos“ ist ja gar nichts: Die persönliche Umwelt, die eigene Gesundheit, Familie und Kollegen, unsere eigenen Interessen und Bedürfnisse definieren ständig Bedingungen für unser Leben.
Source: Der Tagesspiegel October 29, 2017 19:01 UTC