Wer nicht folgen kann, wird mitgeschleiftHeiliger Notenschlüssel aus Stacheldraht, was ist bitte DAS denn? Das ist die Eröffnungsnummer des mehr oder weniger neuen (jedenfalls erst seit kurzem einigermaßen rasch auf CD erhältlichen) Albums der italienischen Band Progenie Terrestre Pura (sowas wie: „rein irdische Nachfahren“ oder „Nachfahren der irdischen Reinheit“ oder sonst ein sciencefictionales, avantgardistisches Kompositum). Forcierte Weltentrücktheit, fast immer mehr als sechs Minuten lang, oft deutlich länger, und je weniger man folgen kann, desto lieber wird man mitgeschleift und durchgeschockt, breitgeträumt und spitzgeschliffen von den Strukturen, von der Dynamik, vom Können und Wollen der Band. „U.M.A.“ ist eine Abkürzung für „Uomini, Macchine, Anime“, also Menschen, Maschinen und Trickfilmfiguren (bzw.“Seelen“ auf italienisch), was ja alles drei (bzw. vier) hörbar auf die Leute zutrifft, die sich Progenie Terrestre Pura nennen, und die besagten Zeitsturm… nein, Moment mal.
Source: Frankfurter Allgemeine Zeitung August 25, 2017 14:48 UTC