Allein schon der optische Industrie-Charme des Zeniths mit seiner imposanten Stahlkonstruktion bietet den Düsseldorfer Elektro-Pionieren Kraftwerk eine maßgeschneiderte Kulisse für die aktuelle Multimedia-Tour. Darum ist es nur folgerichtig, wenn die Band um Ralf Hütter, dem einzig verbliebenen Gründungsmitglied, das leere Zenith auch in den beeindruckenden Visuals zur Show zeigt. „Seitdem sind wir Freunde für immer“, sagt Ralf Hütter, nachdem er davon erzählt hat, wie Kraftwerk Sakamoto 1981 zum ersten Mal begegnete, und wie dieser später Kraftwerks „Radioaktivität“ ins Japanische übersetzte. Mit solcher Einlassung verlässt Hütter seine Rolle als anonymer Teil einer Menschmaschine, als welche sich Kraftwerk sonst geradezu Roboter-artig präsentiert. Diese wunderbare Musik zelebriert Kraftwerk wohlgemerkt ganz ohne Visuals, sieht man einmal von den Leuchtstreifen auf den Overalls der vier Bandmitglieder ab.
Source: Suddeutsche Zeitung December 21, 2025 16:01 UTC