Foto: iStockphoto/JZHuntHerr Manow, Sie kritisieren in Ihrem Buch, dass die Debatte über Populismus ein Defizit hat: Sie wird zwar mit viel Moral und Leidenschaft geführt, aber ohne über den Kapitalismus zu reden. Warum ist letzteres wichtig? Weil ich denke, dass der Populismus vor allem eine Reaktion auf Verteilungskonflikte ist. Moral hilft uns nicht zu erklären, warum wir in einigen Ländern eher linkspopulistische, in anderen eher rechtspopulistische Proteste und in einigen Ländern gar nichts dergleichen beobachten. Sie wenden sich gegen kulturalistische Deutungen des Populismus, nach denen etwa alte weiße Männer mit dem Wertewandel nicht zurechtkomme...
Source: Neues Deutschland March 15, 2019 18:22 UTC