Die Herzoginmutter von Urbino gab ihm einen Brief an Pier Soderini mit, den Gonfaloniere der Stadt, in dem sie Soderini den einundzwanzigjährigen Maler ans Herz legte. Aber im Gesicht Marias leuchtet schon ein Vorschein dessen, wofür Raffael bis ins neunzehnte Jahrhundert als größter aller Maler gefeiert wurde. Die Erwerbungsgeschichte der fünf Berliner Madonnen ist ein Kapitel für sich. Für die „Madonna Terranuova“ wurde 1854 der stolze Preis von 37 500 Talern bezahlt, während die Diotallevi-Madonna ein Jahrzehnt zuvor für ein Dreißigstel dieser Summe nach Berlin gelangt war. 2004 erwarb sie die National Gallery für 35 Millionen Pfund aus der Sammlung des Herzogs von Northumberland.
Source: Frankfurter Allgemeine Zeitung December 14, 2019 14:15 UTC